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Predigt zum 19. Sonntag i.J. Lj.B 8.8. 2021

Posted in Jahreskreis, and Lesejahr B

In jener Zeit 41 murrten die Juden gegen ihn, weil er gesagt hatte: Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.42 Und sie sagten: Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt sagen: Ich bin vom Himmel herabgekommen? 43 Jesus sagte zu ihnen: Murrt nicht! 44 Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt; und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. 45 Bei den Propheten heißt es: Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen. 46 Niemand hat den Vater gesehen außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen. 47 Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben. 48 Ich bin das Brot des Lebens. 49 Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. 50 So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben. 51 Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für das Leben der Welt. Joh 6,41-51

In einer alten Legende steht geschrieben, dass früher alle Menschen Götter (siehe auch Johannesevangelium 10,34) waren. Die Menschen aber missbrauchten dieses Geschenk ihrer Göttlichkeit immer und immer wieder. Daher beschloss  Gott, den Menschen das Wissen über ihre Göttlichkeit zu nehmen und dieses besondere Geschenk an einem Ort zu verstecken, an dem die Menschen es nicht finden würden. Die Herausforderung war also, ein unauffindbares Versteck zu bestimmen.  Gotte rief seine Engel zusammen und ließ sich von ihnen beraten.  Ein Engel machte den Vorschlag: „Verstecke das Wissen über die Göttlichkeit des Menschen in der Erde.“ Gott antwortete: „Nein, dies genügt nicht! Der Mensch wird graben und seine göttliche Kraft wiederfinden.“ Da machte  ein anderer Engel den Vorschlag: „Dann versenke das Wissen über die göttliche Kraft in der tiefsten Tiefe des Ozeans.“ Gott antwortete auf den Vorschlag: „Früher oder später wird der Mensch auch die Tiefen aller Ozeane entdecken. Dann wird er seine Göttlichkeit wiederfinden und an die Oberfläche holen. Auch dieses Versteck ist nicht sicher.“ Wieder überlegten die Engel mit Gott zusammen, wo denn das Wissen über die Göttlichkeit des Menschen sicher verborgen werden könnte, so dass nur diejenigen es finden konnten, die dessen Kraft nicht missbrauchten. Schliesslich schlug ein Engel Gott vor:  „Verstecke es doch in die entferntesten Entfernungen des Universums, von dort kann sich der Mensch das Wissen nicht zurückholen.“ Gott hörte sich geduldig an, was seine Engel ihm vortrugen. Dann antwortete er: „Der Tag wird kommen, an dem die Menschen das All erobern und ihre Göttlichkeit wieder an sich nehmen. Auch das Universum ist als Versteck ist nicht geeignet.“ Da wussten die Engel keinen Rat mehr. „Wo könnte das Wissen über die Göttlichkeit der Menschen denn dann sicher versteckt werden? Es gibt weder auf der Erde, in den Meeren noch im ganzen Universum einen Platz, an dem der Mensch es nicht finden wird.“  Dann sprach Gott in seiner unendlichen Weisheit: „Ich weiss, was wir mit dem Wissen über die Göttlichkeit der Menschen machen. Wir verstecken es im tiefsten Inneren ihres Selbsts; das ist der einzige Ort, an dem sie nicht danach suchen werden. Wir verstecken es im Herzen jedes einzelnen! Es ist ein Geschenk, zu dem nur diejenigen den Zugang finden, die nach Innen gehen!“  Quelle: frei nach Eric Butterworth